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Das Curti-Schloss in Groß-Umstadt in Hessen war ein Schloss, das Anfang des 16. Jahrhunderts entstand. Bauherr war Hans Hartliep, ein Mitglied einer Wormser Patrizierfamilie. Zu dieser Zeit wurde der nordöstliche Teil des Gebäudes errichtet, der westliche Teil kam dann um 1590 dazu. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte das Schloss 100 Jahre lang den Herren von Weitolshausen, die auch Schrautenbach genannt wurden. Bis heute ist der Name Schrautenbachs Hof noch bekannt.
Mitte des 17. Jahrhunderts begann ein längerer Rechtsstreit, da ein Nichtadeliger in die Familie einheiratete und neuer Eigentümer wurde. Durch diesen Streit wurde das Schloss nicht mehr instand gesetzt und verfiel langsam. 1654 kam dann Johann Wilhelm Curtius in den Besitz des Schlosses, er ließ es großzügig renovieren. Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieben derer von Curti, wie sie sich nannten, im Besitz, dann wechselte dieser zu den Freiherren von Gall. Im Jahr 1856 musste das Schloss schließlich versteigert werden.
Das Curti-Schloss ging schließlich an die Stadt über. Von nun an wurde im Gebäude eine Arrestanstalt betrieben. 1869 eröffnete man im Ostflügel eine Schule, 1877 wurde das Gefängnis, dem auch ein kleines Hospital angegliedert war, geschlossen. Nachdem die Schule bis 1891 ausgezogen war, brachte man Armenwohnungen im Schloss unter, was dazu führte, dass das Gebäude zusehends verfiel. Da bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts das Anwesen in einem sehr schlechten Zustand war, riss man es zwischen 1960 und 1963 komplett ab.
(hs)
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